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Wo der Hund begraben liegt

Wo der Hund begraben liegt

In den fünfziger Jahren noch Renommier-Intellektueller des kommunistischen Prager Regimes, gehörte der Autor nach dem Scheitern des politischen »Prager Frühlings« 1968 zu den Verfolgten. Für sein Buch hat sich als einen Vertrauten, dem er von allen Verfolgungen, Verhaftungen, Verhören und von der faszinierenden Entstehungsgeschichte der  Bürgerinitiative Charta 77 berichtet, den Dackel Edison ausgewählt, der mit dem Titel Deckhund der Tschechischen sozialistischen Republik – Elita – Rekord prahlte, und nach dem seine Herrchen das weltberühmte Dokument unterschrieben haben, nicht mehr decken durfte. Das Schicksal des Hundes verschmilzt mit dem seiner Herrschaften, die schließlich von der Staatssicherheit in eine atemberaubende Kriminalgeschichte verwickelt werden. Die Machthaber können zwar den Hund vernichten, den Autor und seine Frau ausbürgern, nicht jedoch ihr Gedächtnis ausschalten. »Der Schlagbaum zur Welt ist geöffnet, die Grenzsoldaten stoßen uns in unsere Autos und schieben rückwärts nach Österreich. Mit einer Drehung des Lichtschalters versinkt, wie im Filmatelier nach beendetem Drehtag, unsere Heimat in Dunkelheit, und mit diesem Black-out beginnt die nächste Geschichte von uns beiden, die wir schon wissen und nie mehr vergessen, wo der Hund begraben liegt,« so endet das Buch, vom Autor als „Memoiroman“ bezeichnet.

Albrecht Knaus Verlag, München 1987, 528 Seiten. Erhältlich bei Amazon

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